Mit dem Axor im Niemandsland.

Der Ausgangspunkt unserer nächsten Reiseetappe ist Punta Arenas, die südlichste Großstadt der Erde und das bedeutendste Handelszentrum Südpatagoniens. Dort stocken wir unsere Vorräte auf, erkunden die geschichtsträchtige Stadt und genießen in einem der ältesten Cafés der Stadt Kaffee und Kuchen. Südlich der Stadt besuchen wir den geografischen Mittelpunkt Chiles und wandern zum südlichsten Leuchtturm des amerikanischen Kontinents. Nach der Wanderung campen wir an der Magellanstraße und beobachten am Lagerfeuer den Aufgang des Vollmonds.

Am nächsten Tag überqueren wir mit der Fähre die Magellanstraße nach Feuerland. Die Überfahrt ist ungewöhnlich windstill und daher sehr angenehm. Als wir das Dorf Porvenir erreichen, fahren wir auf der asphaltierten Straße los. Dieser Luxus endet jedoch schnell, denn kurz nachdem wir das Dorf verlassen, erwarten uns 800 km lang nur Schotterstraßen ohne Versorgungsmöglichkeiten. Doch wir haben ein Ziel vor Augen: das Ende der Straße auf der chilenischen Seite Feuerlands. Im Vergleich zur argentinischen Seite ist das Land hier komplett unentwickelt und die Natur ist praktisch unangetastet.

Nach mehreren Tagen auf malerischen Strecken durch die herbstliche Landschaft erreichen wir die Estancia Caleta Maria, die früher das Ende der Straße markierte. Inzwischen baut die chilenische Regierung die Straße weiter bis zum Beagle Kanal. Wir können einen kurzen Teil des neuen Streckenabschnitts fahren, bis die Straße wegen Bauarbeiten geschlossen ist, also bleibt uns nichts anderes übrig, als auf der gleichen Strecke nach Punta Arenas zurückzufahren.

Es hat sich trotzdem gelohnt, denn die Region kommt bei uns auf die Top-5 Liste unserer Lieblingsorte. Als wir uns auf den Rückweg machen, sind die Pässe komplett weiß, da es in den Bergen geschneit hat.

Angekommen in Punta Arenas bekommt der Axor eine gründliche Wäsche und wir stocken unsere Vorräte wieder auf, bevor es weitergeht.

Seit Juni 2020 sind Andrea und Mike Kammermann on the road im Expeditions‑ Axor. Vom nördlichsten Punkt Norwegens bis zu den Kanarischen Inseln hat das Schweizer Ehepaar weite Teile Europas besucht und einen Abstecher nach Tunesien gemacht. Dabei auf der Straße überbrückte Distanz: 83.000 Kilometer! Vor allem wegen pandemiebedingter Einschränkungen waren weitere Ziele nicht erreichbar – bis jetzt: Ab sofort entdecken Andrea und Mike Südamerika. Lasst euch überraschen, wie es weitergeht! Die aktuelle Tour ist die zweite, die die Schweizer mit ihrem Axor erleben. Schon 2018 und 2019 haben sie mehr als 20 Länder bereist und dabei gut 47.000 Kilometer zurückgelegt.